Über das Bogenschießen

Der Bogen ist eine der ältesten Jagdwaffen der Menschheit und wurde fast überall auf der Erde auch als Fernwaffe bei kriegerischen Auseinandersetzungen eingesetzt.

 

Seit Anbeginn des Bogenschießens arbeiten die Menschen daran, Bögen leistungsstärker und präziser werden zu lassen. Das führte zu neuen Formen und veränderten Arten des Aufbaus. Während einfache Bögen aus einem Stück Holz gefertigt sind, fanden schon in frühen Composit-Bögen unterschiedliche Materialien Verwendung, die Flexibilität und Stabilität miteinander kombinierten.

 

Die Entwicklung über Jahrtausende führte zu den Bögen, die uns heute zu einem ausgleichenden Freizeitvergnügen verhelfen. Egal ob nur zum Spaß, oder mit sportlichem Ehrgeiz: Bogenschießen ist geeignet für jung und alt. Unterschiedliche Bogenarten sorgen für ein breit gefächertes Angebot, seine Freizeit sinnvoll zu gestalten.

 

 

Der Recurvebogen

Recurvebogen
Recurvebogen

Der Recurcebogen, auch olympischer Bogen genannt, besteht im wesentlichen aus einem Mittelteil, welches heute üblicherweise aus Metall gefertigt ist, den Wurfarmen und der Sehne. Die Wurfarme sind austauschbar und in unterschiedlichen Stärken erhältlich, um den Bogen an den Schützen anzupassen.

Der Recurvebogen kann außerdem noch folgende Bauteile tragen: Visier, Stabilisatoren, Auszugskontrolle (Klicker). 
"Recurve" bedeutet "zurückgebogen" und beschreibt die Form der Wurfarme, die nicht gerade sind, sondern ca. im letzten Drittel in Schussrichtung gebogen sind, um beim Schuss eine bessere Energieausbeute zu erzielen.

Hier sind die typischen Anbauteile des Recurvebogens zu sehen: Das Visier, der Front- und die Seitenstabilisatoren, der Klicker (befindet sich gerade die Pfeilspitze drunter), die Pfeilauflage und die Pfeilanlage (Button). Der Schütze trägt eine Bogenschlinge, um den Bogen nicht festhalten zu müssen.

Der Langbogen

Langbogen mit Pfeilauflage
Langbogen mit Pfeilauflage

Der Langbogen als eine traditionelle Variante des Bogens ist entweder aus einem Stück Holz gefertigt, oder besteht aus einem Laminat aus Holz und Kunststoff. Beim Vergleich mit dem Recurvebogen fällt auf,daß die Wurfarme nicht in Schussrichtung gebogen sind. Der Langbogen ist einteilig und man findet keine Anbauteile an diesem Bogen. Aber dennoch ist auch dieser Bogen präzise. 

 

Langbögen sind mit oder ohne Pfeilauflage erhältlich. Die Pfeilauflage erleichtert den Auszug und das Schießen mit dem Langbogen, wird von manchen Schützen aber nicht als "traditionell" angesehen und deshalb manchmal verpönt.

Traditionell schießt man mit dem Langbogen Holzpfeile. Immer beliebter werden aber Carbonpfeile, die eine Holzmaserung aufgedruckt haben und somit wie Holzpfeile aussehen. Diese sind robuster und die Flugeigenschaften sind Holzpfeilen überlegen.

 

 

Langbogen mit Pfeilauflage und Holzpfeil

Langbogen ohne Pfeilauflage
Langbogen ohne Pfeilauflage
Langbogen ohne Pfeilauflage
Langbogen ohne Pfeilauflage

Hier ist ein Langbogen ohne Pfeilauflage zu sehen. Der Pfeil wird über dem Ledergriffstück geführt. Der Pfeil ist ein Carbonpfeil in Holzoptik. Beim Schießen ohne Pfeilauflage mit Holzpfeilen ist es immer ratsam, einen Schießhandschuh zu tragen, da beschädigte Holzschäfte schnell mal in der Hand stecken.

Der Compoundbogen

Compoundbogen
Compoundbogen

Der Compoundbogen ist die modernste Bogenart. Hier wird die Auszugsenergie nicht nur in den Wurfarmen gespeichert, sondern auch über ein dem Flaschenzug ähnlichen Rollensystem so geteilt, daß der Schütze nicht die gesamte Spannung halten muss, sondern nur einen Teil davon. Das ermöglicht ein höheres Zuggewicht (und somit eine flachere Pfeilflugbahn) bei längeren Zielphasen. 

Der Compoundbogen bietet zu dem Visier (Scope) noch zusätzliche Zielhilfen: In die Sehne eingeflochten befindet sich das sogenannte Peep Sight, in dem der Schütze das Scope zentriert und damit das Ziel anvisiert. Dieses Prinzip ist dem Dioptervisier bei Schusswaffen ähnlich. Ferner darf das Scope eine vergrößerne Linse beinhalten und eine Wasserwaage an der Visierung hilft gegen das Verkanten des Bogens.

Die Pfeilauflage ist nicht, wie bei dem Recurvebogen, seitlich am Bogenfenster angebracht, sondern am unteren Teil des Bogenfensters. Die Pfeile, die mit dem Compoundbogen geschossen werden, sind aus Aluminim, Carbon, oder aus Aluminium/Carbon gefertigt.

Dieser Bogen zeichnet sich durch eine besonders hohe Präzision aus.

Der Jagdrecurvebogen

Jagdrecurve
Jagdrecurve

Der Jagdrecurvebogen verbindet die Recurveform der Wurfarme mit dem einteiligen Aufbau eines traditionellen Bogens. Den Jagdrecurve gibt es auch mit abnehmbaren Wurfarmen (Take down), bei uns wird derzeit aber nur die einteilige Variante geschossen. Dieser Bogen verfügt über ein Bogenfenster mit Pfeilauflage und die Wurfarme haben die typische in Schussrichtung gebogene Recurveform. Der Jagdrecurvebogen ist kürzer als der Langbogen und ist typischerweise aus einem Holz-/Kunststoff-Laminat gefertigt.

Zu dem Bogen passen natürlich am besten Holzpfeile, doch wie beim Langbogen erfreuen sich die Carbonpfeile in Holzoptik zunehmender Beliebtheit.

Jagdrecurve beim Abschuss
Jagdrecurve beim Abschuss

Hier ist zu sehen, daß der Pfeil gerade gelöst wurde. Das Mittelteil des Bogens und die Hand des Schützens sind scharf, während die Wurfarme und der Holzpfeil schon in Bewegung sind.

Der Blankbogen

Blankbogen
Blankbogen

Der Blankbogen ist ein Sport-Recurvebogen ohne die Anbauten, die sonst bei dem olympic Recurve erlaubt sind. Stabilisatoren, ein Visier (oder Zielhilfen) und eine Auszugshilfe findet man bei dieser Bogenart nicht. Eine moderne Pfeilauflage und ein Button, sowie ein Gewicht zur Stabilisierung des Bogens sind jedoch erlaubt. Gezielt wird beim Blankbogen über den Pfeil. Da der Blankbogen kein traditioneller Bogen ist, werden in der Regel auch keine Holzpfeile, sondern Aluminium-, Carbon- und Aluminium/Carbon-Pfeile geschossen.

Blankbogen
Blankbogen

Hier sind die Details zu erkennen: Das Gewicht zur Stabilisierung, die Pfeilauflage und der Button.